Am gestrigen Donnerstag, 27. April 2023, erreichten die Temperaturen in der Provinz Córdoba 38,8 Grad, im nordspanischen Asturien waren es immerhin 19,3 Grad. In 42 Provinzen wurden die höchsten Temperaturen gemessen, die jemals registriert wurden. Der Klimawandel in Spanien nimmt Fahrt auf.
Aber sind nicht nur die Hitzerekorde im Frühjahr, die zeigen, wie der Klimawandel für Spanien immer dramatischere Folgen zeigt:
Die Wassertemperaturen der Meere steigen. Die Weltorganisation für Meteorologie bestätigt eine Beschleunigung des Klimawandels mit den Auswirkungen: Hitzewellen, Anstieg des Meeresspiegels, extreme Trockenzeiten und Stürme. Schon im Frühjahr erreichten die Waldbrände in Spanien ungekannte Ausmaße. In Katalonien wurde das Trinkwasser knapp, da die Stauseen wegen mangelnder Niederschläge im Winter und der Trockenheit im vergangenen Jahr, vielerorts praktisch leer sind.
Die Olivenbauern in Andalusien fürchten um die Ernte in diesem Jahr. Obwohl Olivenbäume sehr hitzeresistent sind, vertragen die Blüten die hohen Temperaturen nicht. Diese vertrocknen und sterben ab, bevor sie befruchtet sind. Große Ernteausfälle werden auch für Getreide prognostiziert. Dies wird die Preise weiter steigen lassen.
Aber es ist nicht nur der Klimawandel, der für zahlreiche Naturkatastrophen verantwortlich ist. Dies zeigt sich in den beiden Nationalparks Doñana und Tablas de Daimiel. Illegale Brunnen der industriellen Landwirtschaft graben schon seit Jahrzehnten den wichtigen Feuchtgebieten in Spanien das Wasser ab. Millionen von Zugvögeln verlieren so ihre Brutgebiete und Rastplätze.
Das rote Gold der Provinz Huelva sind die Erdbeeren, die rund um den Nationalpark Doñana angebaut werden. Ein Kilo Erdbeeren benötigt 300 Liter Wasser, das hier überwiegend aus illegalen Brunnen gefördert wird und dem Vogelschutzgebiet das Wasser entzieht. Vergoldet werden die roten Früchte hauptsächlich in deutschen Supermärkten.